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Einen Adlerhorst für die Unihockeyaner

Legende: Die Trainer der EFS mit ihrem Vereinsmaskottchen, dem Adler (hinten von links): Ursi Bücheler, Arbnor Papaj, Asser Jääskelainen, Pascal Villommet, Thomas Schär, Christoph Schefer. Vorne: Martin Ostransky und Mäk Hutter. Bilder: Andrea Kobler

Seit dem 1. Mai heisst die ehemalige «Gators Sportschule Rheintal» neu «East Floorball School». Fast gleichzeitig zog sie in die eigene Halle ein: Ein aus der Not geborener Traum.

Der Adler ziert schon seit Dezember 2020 die Trikots der East Floorball School EFS. Jetzt hat der König der Lüfte mit seinem messerscharfen Blick auch seinen Horst gefunden: Unter dem Dach einer Industriehalle an der Jakob-Schmidheiny-Strasse in Heerbrugg. 23 x 12 m gross ist das Trainingsfeld und damit nur unwesentlich kleiner als das offizielle Kleinfeld von 24 × 14 m. Darüber hinaus bietet die Halle einen Raum für das Material und einen für den Klubraum. Auf der zweiten Etage, mit Blick auf das Trainingsfeld, trainiert Trainer Asser Jääskeläinen mit einem rekonvaleszenten Spieler. Daneben stehen Geräte für das Krafttraining. Die Holzkonstruktion entstand an Weihnachten dank dem Entgegenkommen eines Rheintaler Holzbauunternehmens. Rund 70 Prozent der bisher getätigten Arbeiten entstanden im Ehrenamt. Etwa ein Drittel der Infrastruktur steht. «Genug, um zu trainieren, zu wenig für einen Tag der offenen Tür», sind sich die Vorstandsmitglieder einig. Im Klubraum sollen Festbänke gemütlichen Stühlen weichen, ein Kühlschrank die Getränke kühlen, Garderoben sollen gebaut werden und vieles mehr. «Die baulichen Massnahmen und der Trainingsbetrieb wurden bisher aus Sport-Toto- und J+S-Geldern, Eltern- und wenigen Gönnerbeiträgen gestemmt. Wollen wir unsere Ziele erreichen, müssen wir aber auf der Einnahmenseite noch deutlich zunehmen. Weitere Geldern wollen wir nun mit der Organisation von Heimspielen, aus unserem Unihockeyshop sowie mit Sponsoring- und Gönnerbeiträgen generieren», so Finanzchef Pascal Villommet.

Aus einer Not entstanden
Der «Adlerhorst» entstand aus einer Not. Die Hallenplätze im Rheintal sind rar. «Die erhoffte Unihockeyhalle in Marbach/Rebstein ist auf Eis gelegt. Wir mussten etwas unternehmen», so Pascal Villommet.
Die East Floorball School hatte ihren Ursprung im Jahr 2014. Markus «Mäk» Hutter und Pascal Villommet sagten sich damals: «Wir werden nur besser, wenn unsere Junioren besser trainieren.» Sie starteten als «Gators Sportschule Rheintal» mit acht Junioren, boten ein tägliches Training an, die ersten Talente traten der Sportoberstufe der OMR bei.

«Der Trainer ist matchentscheidend»
An diesem Abend trainieren Martin Ostransky, Asser Jääskeläinen und Arbnor Papaj mit den Knaben und Mädchen. Der ehemalige Weltklassespieler Asser Jääskeläinen kam 2019 zur EFS. Zuerst zu 50 Prozent, inzwischen hauptberuflich. Grosse Namen sind zudem Martin Ostransky (6-facher WM-Teilnehmer für Tschechien) und Arbnor Papaj, der in Widnau aufwuchs und in 12 Saisons bei Gators 1 mit 476 Skorerpunkten erfreute. Das Trainerteam wird komplettiert durch die ehemalige NLB-Spielerin Ursi Bücheler, Athletiktrainer Christoph Schefer und Guido Scheuber. Präsident Thomas Schär, Vizepräsident und Finanzchef Pascal Villommet und Sportchef Markus Hutter haben neben ihren Vorstandsarbeiten ebenfalls Trainerfunktionen inne.

Die Athleten malen das Bild
Der ESF-Vorstand ist überzeugt: «Gute Trainer sind matchentscheidend.» Dabei geht es dem Trainerteam nicht nur darum die Unihockey-Skills zu beherrschen, sondern den Sportler ganzheitlich zu begleiten oder wie es Asser Jääskeläinen sagt: «Wir geben den Rahmen vor, der Sportler malt das Bild.» Jede Athletin und jeder Athlet wird als Individuum behandelt, es wird ein individueller Trainingsplan erstellt und mental gearbeitet. «Oft wird im Leistungssport vergessen, dass die Athleten keine Roboter, sondern Menschen sind. Das soll bei uns anders sein. Wir freuen uns über jeden Charakter und wollen die Menschen nicht nach einem Muster schleifen», so Asser Jääskeläinen.

Eltern als wichtiges Puzzleteil
Wichtig ist der Schule die ganzheitlich körperliche Fitness. Deshalb wurden Sportlehrer Guido Scheuber und Christoph Schefer beigezogen. Letzterer bringt seine Erfahrungen als Einzelsportler ein und könne die Sportler besonders gut einschätzen. «Niemand weiss so gut wie er, wenn ein Sportler seine Reserven nicht ganz ausspielt oder körperlich am Limit ist», anerkennt Villommet die Arbeit von Langstreckenläufer Schefer. In den höheren Altersklassen U16A bis U21A besteht eine Zusammenarbeit mit Floorball Thurgau, wo die Athleten auch in der Meisterschaft eingesetzt werden. Diese Saison trainieren und spielen 15 Athleten bei Floorball Thurgau. Begleitet werden diese immer von einem Trainer der EFS. Ein wichtiges Puzzleteil sind zudem die Eltern. «Ohne sie geht es nicht», ist Thomas Schär überzeugt. Beim EFS-Trainingscamp während den Frühlingsferien in Tampere (Finnland) wurden fast alle Nachwuchsspieler von mindestens einem Elternteil begleitet. Während die Sportler trainierten, lernten sie die Heimat von Asser Jääskeläinen kennen.

Mit den Spielern an die Spitze
In der Talentschmiede zählt der Fleiss und der Wille, jeden Tag Unihockey spielen zu wollen. Am Mittwoch nachmittag sind auch Gäste willkommen, die einfach einmal «reinschnuppern» oder das Unihockeytraining in einem anderem Verein mit einem zusätzlichen Training ergänzen wollen. Eingeladen im Adlerhorst Unihockey zu spielen sind Sportbegeisterte ab dem Kindergartenalter. Im Sommer werden nach der U8 und der U12 mit der U14 und U16 weitere Teams den Meisterschaftsbetrieb aufnehmen. Die Meisterschaftsspiele werden in der OMR Heerbrugg oder der Bildstöcklihalle in Oberriet ausgetragen. Vier Athleten besuchen ab Sommer die Sportoberstufe der OMR. Mit Noah Dätwyler und Lian Schefer steigen zwei Athleten in die United School Of Sports in St.Gallen ein. Lian Schefer und Amadea Notz sind aktuelle U17-Nationalspieler. Die Ziele der EFS sind klar: «Wir wollen mit unseren Spielern an die nationale Spitze.» www.efsunited.ch

Bericht: Andrea Kobelt

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